Heather Marshall: Frag nach Jane
Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die Schicksale junger Mütter in den 1960er Jahren in Kanada, die in kirchlichen Heimen gezwungen wurden, ihre meist unehelichen Kinder zur Adoption freizugeben, wie z.B. Evelyn. Der Roman spannt den Bogen in die heutige Zeit, in der Angela versucht mittels Kinderwunschbehandlung schwanger zu werden und zufällig auf einen Brief stößt, den eine Adoptivmutter an ihre Tochter schreibt, in dem sie gesteht, dass diese in den 60er Jahren einer minderjährigen Mutter entzogen wurde. Weiteres zentrales Thema ist die Frauenbewegung der 1970er Jahre und ein illegales Abtreibungsnetzwerk „Jane“. Auch Nancy stößt in den 1980er Jahren zu den „Janes“. Drei Frauen, drei unterschiedliche Erfahrungen, vor allem aber geht es um selbstbestimmte Mutterschaft.
Dieser Roman ist hochaktuell, gerade mit Blick auf die Gesetzesänderungen in den USA. Bewegend wird die Geschichte der drei Frauen erzählt, diese ist zwar fiktiv, aber die erzwungenen Adoptionen und das Netzwerk „Jane“ beruhen auf wahren Gegebenheiten.
Das Buch ist in der Stadtbücherei Weinstadt ausleihbar.
Vorgestellt von Julia Schiemann, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei.