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Niederbayern 1944/45: der 7-jährige Ulrich, der "kleine Flüchtling", und seine Familie finden nach monatelanger Flucht aus Schlesien in Deggendorf eine neue Bleibe, wenn auch von den Einheimischen nur widerwilligst geduldet. Gesellschaftsroman von Kriegsende bis Ende der 1960er-Jahre.

Niederbayern, 1944/45: Der 7-jährige Ulrich, der "kleine Flüchtling", und seine Familie finden nach monatelanger Flucht aus Schlesien in Deggendorf eine neue Bleibe, wenn auch von den Einheimischen nur widerwilligst geduldet. Auch den gleichaltrigen, unehelich geborenen Wolli verschlägt es als Kriegswaisen dorthin. Zeitgleich ringt man auf dem nahen Himmelberghof nach Kriegsende um eine neue Zukunftsperspektive, wie überall auch hier unter dem Joch sozialer Not und Engstirnigkeit. Kinder werden geboren, so auch die kleine Gerda, in die Ulrich sich eines Tages verlieben wird. Wege kreuzen und trennen sich wieder, bis letztlich jeder irgendwo ankommt oder von seinem Schicksal ereilt wird. In mehreren ineinander verwobenen Handlungssträngen entfaltet sich einfühlsam, poetisch, aber auch ungeschminkt realistisch ein Panorama der Nachkriegszeit und der Zeit des Wirtschaftswunders bis Ende der 1960er-Jahre. Nach "Moldaukind" (BA 1/07) ist dies der 2. große Flüchtlingsroman der auch als Krimiautorin erfolgreichen niederbayerischen Autorin (hier zuletzt: "Eselsmilch", ID-A 44/12). Überall wärmstens empfohlen.