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Während im sizilianischen Vigatà um 1900 Michele Sparacino, 7. Sohn armer Arbeiter, ahnungslos heranwächst, wird ihm durch unlauteren Journalismus ein Ruf angehängt, der ihn zu einer anarchistischen Legende macht und schließlich zu seinem Verhängnis führt.

Die Geschichte von den 3 Leben des Michele Sparacino ist eine der Erzählungen, die Camilleri "zu seinem persönlichen Vergnügen" schreibt: eine Geschichte, in der der Leser ständig selbst auf die Suche nach der Wahrheit gehen muss - auch eine herbe Kritik an der heutigen Berlusconi-Medienlandschaft. Michele Sparacino "hat zwar existiert, jedoch so, als hätte er nicht existiert", erst als er stirbt, "kann er in seinem dritten Leben endlich der sein, der er ist, nämlich ein Unbekannter" - eine Pirandellosche Idee natürlich. Michele ist der 7. Sohn armer Arbeiter in Vigatà um 1900. Während er nichts ahnend heranwächst, macht ihn sein Ruf eines anarchistischen Defätisten - angehängt durch unlauteren Journalismus - zur Legende. Und im 1. Weltkrieg ereilt ihn schließlich das Verhängnis. Tief tragisch, lapidar komisch erzählt, eindrücklichst illustriert von Innocenti (wie schon "Das Medaillon", BA 10/06) und durch ein ausführliches und recht aufschlussreiches Gespräch mit Camilleri ergänzt. Für alle Bibliotheken sehr zu empfehlen.