Der reich bebilderte Band erzählt die Geschichte des jüdischen Lebens in Konstanz - erstmals von den Anfängen um 1840 bis heute, im breiten Spektrum zwischen Blütezeit und Vernichtung: Spätestens mit der rechtlichen Gleichstellung im Jahr 1863 waren jüdische Familien bevorzugt nach Konstanz gezogen und prägten schon bald das gesellschaftliche, politische und kulturelle Leben der Stadt. 1933 endete der Traum vom friedvollen Zusammenleben, denn auch in Konstanz Setzte die systematische Erniedrigung, Verfolgung und Deportation der Juden ein. Heute existiert neues jüdisches Leben in Konstanz, doch die Vernichtung der einst blühenden jüdischen Gemeinschaft ist nicht vergessen. Die inhaltsreiche, gut lesbare Darstellung ist stark quellengestützt. Erstmals zugängliche Dokumente aus staatlichen Archiven wurden ebenso ausgewertet wie wertvolle Text- und Bildquellen aus privater Hand. Eingearbeitet sind auch prägnante Kurzbiographien, die Zeitgeschichte im Spiegel besonders berührender Einzelschicksale abbilden
8 Das jüdische Konstanz - Blütezeit und Vernichtung
12 Die ¿bürgerliche Verbesserung" der Juden
16 ¿Wer Christ ist, stimme für Juden": Eine politische Debatte 1847
Kriegsveteran und Optiker: Louis Frank
24 Endlich Bürger: Das Gleichstellungsgesetz von 1862
Tuchhändler und Bankier: Ludwig Neuburger
Ein Multitalent am Theater: Adolf Oppenheim
40 Engagement in der Kommunalpolitik
Arzt in Uniform: Dr. Daniel Guggenheim
50 Heimat der Deutschen: Der Verein
Schauspielerin in der Provinz: Gertrud Löb
Ein Allroundtalent des Volkstheaters: Berty Friesländer-Bloch
65 ¿Liegen wir im Feuer": Jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg
70 Eine liberale Gemeinde: Das religiöse Leben
Palästina und die Mainau: Theodor Herzl am Bodensee
79 Erste Vorzeichen: Antisemitismus in der Region
Eine überzeugte Zionistin: Thekla Meinrath .Der Chronist des Landjudentums: Jacob Picard
89 Geschäftsboykott und Badeverbote: Antijüdische Maßnahmen ab 1933
Der jüdische Metzger: Simon Levinger
Das Mädchenpensionat der Schwestern Wieler
111 Der große Raub: Die Arisierung
135 ¿Wer konnte, ging fort!": Die Emigration
Emigration in Etappen: Familie Löwenstein
144 Die rettende Schweiz?
Aus ¿Überfremdungsgründen" abgelehnt: Das lange Ringen der Familie Hilb um eine neue Heimat
163 ¿Die Bude muss weg!": Die Zerstörung der Synagoge im November 1938
Der Dank des Vaterlands: Siegfried Rothschild
Zweimal verfolgt: Familie Thanhauser
174 Das Schweigen der Kirchen
181 Mercedes-Benz-Niederlassung oder Spielplatz?
185 In der ¿Hölle von Gurs" ¿Ich könnte sie nicht alleine lassen" - Leopold Spiegel
Eine fürsorgliche Tochter: Johanna Hammel
201 Jüdisches Leben in Konstanz nach 1945
Ein Kochgeschirr mit Schmuck: Sigmund Nissenbaum
217 Der Bodenseeraum als Refugium für Täter
223 Die ¿Wiedergutmachung"
Keine Träne zum Abschied: Anne Fürst
241 Zum Umgang mit der Erinnerung
Unsentimental und humorvoll: Hannelore König
260 Anmerkungen
264 Namensliste der deportierten jüdischen Bürger
266 Literaturhinweise
268 Bildnachweise
270 Die Autoren
271 Danksagung